Neubau Wohnanlage Wimhölzel-Hinterland

im Linzer Franckviertel: Erste 101 Wohnungen an die Mieter*innen übergeben

„Der Aus- und Umbau von leistbarer Wohnfläche muss auch in Zukunft hohe Priorität haben, um genügend Lebensraum für das wachsende Linz zu schaffen. Die Übergabe der ersten 101 Wohnungen im GWG-Projekt im Wimhölzel-Hinterland markiert einen weiteren Meilenstein in der Linzer Wohnungspolitik. Es beweist mit den 28 Wohnungen – speziell für ein altersgerechtes Wohnen gestaltet – zudem das Engagement der Stadt für ein vielfältiges und sozial integriertes Wohnumfeld für Menschen aller Generationen. Mein Dank gilt all jenen Parteien, die dem Neubau dieses Viertels und dem Sozialplan im Gemeinderat zugestimmt haben“, zeigt sich Bürgermeister Klaus Luger begeistert über die neue und deutlich bessere Wohnqualität, die den Menschen in den GWG-Neubauten nun angeboten werden kann.

„Mit der Fertigstellung der ersten Bauphase eines großen Zukunftsprojektes haben wir einen bedeutenden Fortschritt im Linzer Wohnbau erzielt. Hier entsteht leistbarer und hochwertiger Wohnraum mit modernem Standard, der nicht nur die Wohn- und Lebensqualität der Bewohner*innen steigert, sondern das Franckviertel bis zum Jahr 2028 um 400 neue Wohnungen bereichert und aufwertet“, betont GWG-Aufsichtsratsvorsitzender Stadtrat Dietmar Prammer.

Vor mehr als sechs Jahren wurden die Mieter*innen erstmals über die Pläne informiert, dass eine Sanierung der damals rund 90 Jahre alten Gebäude nicht mehr vertretbar war. Der Stadt Linz sowie der städtischen GWG war es ein großes Anliegen, für die Bewohner*innen zeitgemäße Wohnungen zu schaffen. Dem Bauvorhaben ging ein intensiver Planungs- und Diskussionsprozess voraus. Im Zuge eines Kooperativen Verfahrens wurden die Bewohner*innen in die künftige Gestaltung ihres Wohn- und Lebensraums intensiv mit einbezogen.

Nicht zuletzt sorgte dann auch noch die Corona-Pandemie für einen verzögerten Baubeginn. Doch auch eine lange Geschichte hat ein Happy End und im heutigen September konnten 101 Wohnungen an die neuen Mieter*innen übergeben werden. Nicht wenige davon sind direkt von einem der Altbauten in den Neubau übersiedelt.

Die Anfang der Dreißigerjahre des vorherigen Jahrzehnts errichtete Wohnanlage wurde damals als Lösung der akuten Wohnungsknappheit realisiert. In mehreren Reihen angeordnet, umfasste die Wohnsiedlung acht Zeilenbauten mit 48 Stiegenhäusern und insgesamt 430 Wohnungen. Das Projekt wurde in dieser Zeit von sieben verschiedenen Linzer Wohnungsgesellschaften errichtet.

In Linz suchten nach dem Ende des ersten Weltkriegs sehr viele Menschen aus den ehemaligen Kronländern eine Wohnung, die in der Überzahl nur prekär untergebracht waren. Die Stadt Linz setzte mit diesem Großprojekt einen wesentlichen Schritt zur Linderung der Wohnungsnot. Die Wohnungen verfügten über eine Wohnfläche zwischen 35 und 48 m² und waren bereits mit Toiletten innerhalb der Wohnung ausgestattet. Im Dachgeschoß waren zudem Gemeinschaftsbäder situiert.

Auf Grund der Ausstattungskategorie waren die Wohnungen sehr günstig. In den späteren Jahren verfügten sie jedoch nicht mehr über einen zeitgemäßen Standard. Viele Mieter statteten später ihre Wohnungen auf eigene Kosten mit Sanitärräumen aus und konnten so über eine Dusche in der Wohnung verfügen.

Die Wohnanlage trug im äußeren Erscheinungsbild die Kennzeichen der architektonischen Formensprache der 1930er Jahre und würde sich aus heutiger Sicht auch in die Baugeschichte der 1950er Jahre einreihen lassen.

„Die eingehende Untersuchung der Gebäudesubstanz durch die GWG und unabhängige Sachverständige ergab, dass eine Sanierung unter den gegebenen Bedingungen wirtschaftlich nicht vertretbar ist. Der Abriss und Neubau bietet den Mieter*innen verbesserte Bedingungen und eine höhere Wohnqualität durch zeitgemäßen Komfort, einschließlich Aufzügen, Barrierefreiheit und Loggien“, zeigt sich GWG-Geschäftsführer Wolfgang Steiger von dem Projekt überzeugt.

Der erste Bauabschnitt, der heuer im September bezogen wurde, bietet insgesamt 101 Wohnungen an, worunter sich 28 altersgerechte Wohnungen befinden.

Im Verlauf des Kooperativen Verfahrens wurde schließlich ein Team von drei Architekturbüros gefunden, die in einem Gemeinschaftsprojekt das gesamte Areal planen und pro Abschnitt (insgesamt vier Bauabschnitte) mit jeweils einem oder zwei Wohngebäuden vertreten sind. Das umfassende Reconstructing-Wohnprojekt wird nach Plänen der Architekten Transparadiso, Architekt Werner Neuwirth und Frötscher-Lichtenwagner Architekten ZT GmbH realisiert.

Neu war auch, dass im Zuge des Kooperativen Verfahrens auch die Bewohner*innen und künftigen Mieter*innen eingebunden waren. Vertreten wurden diese durch acht Bewohnervertreter*innen, die sich intensiv in die Planungsüberlegungen eingebracht und so für individuell tragfähige Lösungen gesorgt haben. Dies war auch vor allem deshalb für den Erfolg des Projektes entscheidend, weil jene Mieter*innen, die vom Altbau in den Neubau übersiedelt sind oder dies noch werden, so bestmöglich „abgeholt“ werden konnten.

„Die GWG hat einen Sozialplan entwickelt, der von der Stadt Linz als Eigentümerin der GWG mitgetragen wird. Dieser Sozialplan umfasst Übersiedlungsleistungen in der Form, dass die Mieter*innen in der alten Wohnung nur einpacken müssen und in der neuen Wohnung nur noch auspacken müssen, die Möbel werden von geeigneten Spezialfirmen übersiedelt, ab- und wieder aufgebaut“, gibt der GWG-Geschäftsführer Nikolaus Stadler einen Einblick. Und die Mieter*innen aus dem Altbestand erhalten eine Mietenausgleichszahlung für die Miete in der neuen Wohnung, der die Mehrbelastung über einen Zeitraum von zehn Jahren abdeckt.

Fotos: (c) GWG/ www.wernerharrer.com

Dagmar Hager im Talk mit den Geschäftsführern Nikolaus Stadler und Wolfgang Steiger

Talk mit BM Luger, Stadtrat Prammer und Gemeinderat Malesevic

Dagmar Hager mit dem „Glücksengerl“, das bei der Verlosung die Gewinner*innen zog

Der Chor des Kindergartens Garnisonstraße 38

Einer der glücklichen Gewinner